Linux versus Windows - ein freies Betriebssystem erobert die Computerwelt


Als die Open-Source Bewegung ihren Anfang nahm, galt Linux noch lange als Betriebssystem für Tüfftler und Freaks. Es dauerte lange, bis sich das System mit dem kleinen Pinguin als Logo begann, sich in der Computerwelt durchzusetzen. Heute ist Linux als Serversystem kaum mehr aus der IT-Welt wegzudenken. Doch auch als Betriebsystem für einen normalen Desktopcomputer beginnt es sich langsam durchzusetzen und hat in seinen vielen Varianten bereits einen weltweiten Marktanteil von drei Prozent erreicht.

Welche Vorteile hat ein Umstieg auf Linux? Zunächst einmal ist der Sicherheitsaspekt sicherlich der wichtigste. Wer besonders häufig im Internet unterwegs ist und gleichzeitig wichtige Daten auf seinem PC gespeichert hat, der findet sicherlich gefallen an dem Gedanken, sich keinerlei Sorgen mehr um Viren oder Würmer machen zu müssen. Zwar wurden inzwischen auch schon Linux-Viren entdeckt, doch deren Verbreitung ist bis jetzt noch vernachlässigbar und vor allen Dingen sind Serversysteme das Angriffsziel. Ein Vorteil einer Linux-Installation ist sicherlich die Tatsache, dass man gezwungen ist, auf jeden Fall ein Administratorpasswort zu setzen und zusätzlich einen Benutzeraccount mit eingeschränkten Benutzerrechten einrichten muss. Schadensprogramme haben es damit schon viel schwerer, auf einen befallenen PC Fuß zu fassen. Auch sind in der Regel überflüssige Dienste deaktiviert, so dass mögliche Einfallstore auf ein Minimum beschränkt sind. Doch der Vorteil, der am meisten ins Auge springt, ist sicherlich der, dass Linux vollkommen kostenfrei ist. Im Internet gibt es zahlreiche Server, wo man sich die Varianten Ubuntu, Opensuse oder Debian kostenfrei herunterladen kann. Wer es sich ohne Hilfe nicht alleine zutraut, ein Linuxsystem zu installieren, für den gibt es auch kostenpflichtige Varianten mit Support und begleitenden Handbüchern. Auch die Community im Internet gibt bereitwillig Hilfestellung, so dass man in jedem Fall nicht alleine mit seinem Problem dasteht. 

Zahlreiche Programme wie Firefox, LibreOffice und Thunderbird sind in fast jeder Linux-Distribution enthalten. Leider gibt es bis jetzt nur sehr wenige Händler, die ein funktionierendes, vorinstalliertes Linux zusammen mit einem PC ausliefern. So installieren viele Linux-User ihr neues System neben einer bestehenden Windows Installation, die zusammen mit dem PC ausgeliefert wurde. Doch es gibt auch einen anderen Weg. Gerade gebrauchte PC's kommen besonders häufig ohne Betriebsystem und auch in der unteren PC-Preisklasse gibt es immer wieder PCs ohne vorinstalliertes Windows.Auf diese Weise kann man mit mit relativ wenig Zeitaufwand eine Menge Geld einsparen, da man wesentlich günstiger wegkommt, als mit einem neuen Computer mit Windows 10. Schon seit Jahren bieten auch viele Linux-Distributionen an, ihr System mit einer sog- "Live-CD" zu testen. In diesem Falle bootet man von dem CD-Laufwerk und nicht von der Festplatte. Daten auf der Festplatte sind dabei nicht in Gefahr. Bei Ubuntu lässt sich z. B. das System von der Live-CD auch installieren.

Sicherlich gibt es wie bei vielen neuen Computerentwicklungen auch noch einige Kinderkrankheiten. So hinken die Linux-Distributionen mit der Treiberentwicklung für moderne Hardware meist einige Monate hinterher. Doch da die Community dies oft ohne Unterstützung der Hardwarehersteller tun muss, ist dies nicht unbedingt die Schuld des freien Betriebsystems. Häufig rücken die Hardwarehersteller ihre Daten nur ungerne heraus und bieten keine eigenen Linuxtreiber an. Hier ist in Zukunft sicherlich mehr Kooperation gefragt, wie z. B. auch bei der Kompatiblität der Office-Formate zwischen Windows und Linux. Doch die wachsende Community lässt darauf hoffen, dass auch solche Probleme irgendwann der Vergangenheit angehören.

Erstveröffentlichung: suite101.de, nachträglich bearbeitet und aktualisiert

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