MX-Linux 18: Ein Installationserlebnis



Gelegentlich sehe ich mal bei Distrowatch vorbei und stellte mit Erstaunen fest, das MX-Linux auf Platz 2 in der Hitliste der Linux-Distributionen gleich hinter Manjaro liegt (Anfang 2019). Die Distribution basiert auf Debian Stable, ist aber mit einem neueren Kernel (4.19) ausgestattet und auch einige Programme wie z. B. LibreOffice sind etwas aktueller als bei Debian Stretch. Ich hatte vor einiger Zeit schon versucht, MX-Linux auf meinem Lenovo Ideacentre 510-15abr zu installieren, bin aber an Grub gescheitert. Nun ja, wenn man man zwei SSDs hat, wovon eine mit Windows 10 belegt ist, sollte man sich vielleicht vorher ein Wiki ansehen. Irgendwann hatte ich diese Hürde umschifft, ich stellte fest, das in meinem Fall Grub auf der ESP-Partition (Efi-System-Partition) der Windows-Platte installiert werden musste. Debian und Ubuntu hatten mit der automatischen Installation des Bootloaders mir diese Arbeit bisher abgenommen. Danach gab es keine Probleme mit der Installation mehr. Nur wenn man eine separate Home-Partition haben will, muss man manuell partitionieren.

Als schließlich der Desktop erschien, fielen mir die vielen Werkzeuge angenehm auf, mit denen man MX-Linux einstellen kann. Nachdem ich die Updates installiert hatte, nutzte ich gleich den Nvidia-Installer, der ebenfalls einige sehr interessante Einstellungen hat. So kann man automatisch die neueste Treiberversion aus den Backports holen, ohne einen Terminalbefehl bemühen zu müssen. Diese Funktion ist auch nötig, da ältere Treiberversionen mit dem neuen Kernel möglicherweise nicht zurecht kommen. Die Treiberinstallation lief ohne Probleme, nur der Bootbildschirm beim Neustart zeigte absolut gigantomanische Buchstaben, hier muss wohl irgendetwas mit der Auflösung nicht stimmen. Beim Anmeldebildschirm war die Auflösung aber wieder in Ordnung.

Einen Schönheitsfehler hatte der Desktop noch, als ich den Browser Vivaldi installierte. Beim Aufruf meines Nutzerkontos bei Youtube zeigte das Bild unschöne Artefakte, die ich recht schnell auf die Einstellungen der Desktopeffekte zurückführen konnte. Interessanterweise passierte das nur beim Einloggen, ohne Einloggen war das Bild normal. Insgesamt habe ich einen gemischten Eindruck, ich bin eben die Stabilität des originalen Debian Stable gewohnt und MX-Linux 18 scheint noch ein paar Bugs zu haben, allerdings offenbar keine schwerwiegenden. Für Linux-Anfänger würde ich MX-Linux nicht unbedingt empfehlen, aber man muss kein absoluter Experte sein, um es zu installieren. Wer aber neue Hardware hat auf der Debian Stable nicht läuft, für den ist MX-Linux durchaus eine Option.

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